Papst em. Benedikt XVI.
Lebensstationen seiner Kindheit und Jugend
Der 19. April 2005 war ein großer Tag für alle Katholiken. In Rom stieg weißer Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle - ein neuer Papst war gewählt. Besonders in Bayern war die Freude groß, denn zum ersten Mal wurde ein Bayer zum Stellvertreter Gottes auf Erden gewählt. Joseph Kardinal Ratzinger ist der 265. Nachfolger des Apostels Petrus.
Benedikt der XVI, wie sich Ratzinger als Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche nennt, war der erste deutsche Papst seit fast 500 Jahren. Ganz besonders freuten sich die Menschen in seiner Heimatregion im bayerischen Alpenvorland über seine Wahl. In der Inn-Salzach-Region wurde der kleine Joseph Aloisius nicht nur geboren, dort hat er auch die ersten Jahre seines Lebens verbracht.
Vielleicht war schon sein Geburtstag ein Zeichen: Der 19. April 1927, an dem Joseph Ratzinger in Marktl das Licht der Welt erblickte, war ein Karsamstag. Für seine Eltern Joseph und Maria war er nach Tochter Maria (geboren 1921) und Sohn Georg (geboren 1924) bereits das dritte Kind. Noch am Tag seiner Geburt wurde er in der Pfarrkirche St. Oswald in Marktl getauft.
Als Joseph zwei Jahre alt war, zog die Familie ins knapp 30 Kilometer entfernte Tittmoning, wohin der Vater, ein Gendarmariemeister, versetzt wurde. Hier soll er, noch Kindergartenkind, bereits das erste Mal geäußert haben später Kardinal werden zu wollen. Bis dahin ist es jedoch noch ein langer Weg. Als Erstes muss Joseph noch in die Grundschule. Die besucht er im 45 Kilometer entfernten Aschau a. Inn, wohin die Familie übersiedelt. Hier empfängt er seine Erstkommunion und wird Ministrant.
Der nächste Umzug folgt wenige Jahre später. Nach der Pensonierung des Vaters lässt sich die Familie in Hufschlag bei Traunstein nieder. Joseph Ratzinger besucht das Gymnasium und besucht das Erzbischöfliche Priesterseminar St. Michael.Der erste große Schritt war getan.